Heute bin ich wieder zu meinem Heimathafen gefahren. Sturm und Kälte liegt in der Luft.
Morgen sind Böen bis 41 Kn angesagt und ab Donnerstag soll es wohl schneien. Ich suche schon mal die Schneeschaufel….
Segeln und Fotografieren mit der SY-Morian!
Leben, Reisen und Arbeiten auf der Segelyacht Morian aus der Sicht eines Fotografen.
Heute werde ich mit einem frischen Wind aus NW der Stärke 5 geweckt. Morian zerrt an ihren Leinen und die Fender erfreuen sich des Lebens mit einen lauten Quietschen.
Die Sonne lacht und zum Mittag gehen die Temperaturen auf 8 Grad hoch. Ich sitze draussen im Windschutz der Sprayhood und geniesse die mich wärmenden Strahlen der Sonne. Überall im Lande schneit es. Morian und ich werden aber vor Schneefall verschont.
Da meine Dieselheizung defekt ist heize ich mit 2 Radiatoren und einem Heizwürfel mit Gebläse. Das reicht um 20 Grad in der Kajüte zu haben.
Hier gefällt es mir. Ich bleibe…
1 Grad sind es draußen als ich Morians Motor anwerfe. Seit 3 Wochen war ich nicht mehr da, aber der Motor springt willig an. Strahlend blauer Himmel und der Wind weht aus Süd mit 2-3 Bfo. Vorsichtig muss ich mich an Deck bewegen weil einige Stellen noch vereist sind. Auch die Leinen wollen ihre Form nicht so leicht aufgeben, so dass ich Mühe habe die Leinen zu lösen. Aber alles geht gut und Morian macht sich auf den Weg nach Veere. Zum Glück nimmt sie mich mit…
Die Genua wird ausgerollt und mit 2,5 kn genießen wir die langsame Fahrt..
Als der Wind nach einer Stunde abflaut und ich wirklich kein Lüftchen spüre starte ich wieder den Motor und fahre nach Veere in den Hafen. Juhu, mein Lieblingsplatz ist immer noch frei.Die Sonne senkt sich,Nebel kommt auf und ein wirklich schöner Tag geht zu Ende…
Eine kleine Eisschicht hat sich im Hafen gebildet.
Mal sehen ob es morgen Schneien wird…
Da ich Morian beim Reift so ziemlich auseinander gebaut habe, konnte ich mich von ihrer soliden Bauausführung überzeugen. Auch der Gutachte,r der beim Kauf damals an Bord war, bestätigte mir das. Als er die Bodenbretter hochnahm und sich die Stringer und Kielbolzen anschaute meinte er, dass das für ein Boot mit so viel Jahren auf dem Buckel sehr gut aus sieht. Keine Risse oder andere Beschädigungen. Zu der damaligen Zeit hatte ich mich auch für eine „Janneau Voyage“ interessiert. Ich hatte mir 3 von diesen Schiffen angeschaut. Sie hatten alle an den gleichen Stellen Risse an den Stringern der Kielaufhängungen und viele Undichtigkeiten.
Als ich beim Reift die Deckenpaneele und die Seitenverkleidung erneuerte sah ich auch keine Beschädigungen. Alle Schotten und Regale sind solide mit Winkellaminat am Rumpf befestigt. Und zwar an beiden Seiten. Nirgends konnte ich ein Riss oder Ablösungen erkennen. Das merke ich auch beim segeln. Nichts knarzt im Inneren.
Bis auf 2 Bolzen sind alle anderen Bolzen die durchs Deck gingen dicht. Da Morian ein Sandwichdeck hat ist das natürlich sehr wichtig. Da wo starkbelastete Stellen am Deck sind wurde Holz oder Metall anstatt Balsaholz verwendet
Hier wurde ein wenig gefuscht. Die Bolzen sind gerade so am Rand der Verstärkung durchgesteckt. Dies ist zum Glück aber keine stark beanspruchte Stelle. Das sind die Bolzen von der Lukengarage. Trotzdem sieht man auch hier dass alles Dicht ist. Keine Rostspuren, Gammel oder Feuchtigkeit.
Auch an den Krafteinleitung der Püttinge ist alles Dicht und ohne Beanstandung.
Und so sah es am Heck aus als ich den Schrank weg baute und die Ruderwelle und den Auspuffdurchbruch nach aussen sehe.
Englische Jachten werden aber auch “ Very British „zusammengebaut. Das heißt ziemlich grob aber sehr solide. Erbsenzähler werden ihre wahre Freude haben! Wenn man ein Schiff mit sehr solider Struktur haben möchte und sich nicht über Kleinigkeiten in der Optik aufregt ist eine Westerly sicherlich ein Schiff fürs Leben.
Ich habe mit Morian ein gutes Gefühl. Sie wird mich noch sehr lange begleiten!